Wenn du dich erinnerst, wofür du brennst und plötzlich wieder losgehen willst
Ich erinnere mich noch genau an den Sommer 2006. Damals war die Fußball-WM in Deutschland. Anfangs glaubte ich noch, ich würde kein Spiel schauen. Doch dann erfasste mich bereits beim ersten Spiel das Fußballfieber. Ich saß nicht auf der Fanmeile. Ich war zu Hause – auf dem Sofa, mitfiebernd, emotional komplett dabei. Jeder Spieltag ein kleines Ritual. Jedes Tor ein kollektiver Moment. Und obwohl ich allein vorm Fernseher saß, war ich plötzlich Teil von etwas Größerem.
Da war ein „Wir“, das ich vorher so nicht kannte. Ein gemeinsamer Fokus. Ein gemeinsames Ziel. Ein Gefühl von Zugehörigkeit, das so intensiv war und mich total in den Bann zog. Ich weiß noch, wie ich fast fanatisch geworden bin. Ich bin so sehr zum Fan geworden – und war Teil dieser Community, dass ich angefangen habe Fans anderer Mannschaften abzuwerten. Dieses Gefühl „Jetzt gehöre ich dazu. Jetzt bin ich nicht mehr falsch.“ war so stark.
Dieses Gefühl wollte ich kultivieren. Geleitet von der Sehnsucht, beruflich Teil von genau so einer Gemeinschaft zu sein, wollte ich unbedingt Sportmanagement studieren. Ich wollte mitwirken, mitgestalten, mittragen. Doch damals sollte es NOCH nicht sein. Und dann kam dieser Satz meines Vaters: „Mach mal lieber was Gescheites.“ Also ging ich erst mal zur Bank.
Das Feuer blieb. Und später habe ich dann doch noch im Sportmanagement gearbeitet. Weil ich nie ganz aufgehört habe, an dieses Gefühl zu glauben. Dazu später mehr.
Motivation ist nicht Disziplin – sondern ein innerer Ruf
Viele intellektuelle Rebellen, die zu mir kommen, sagen: „Ich hab Ideen, aber ich komm nicht in die Umsetzung.“ Oder: „Ich hab keine Motivation.“ Aber was, wenn es gar nicht an dir liegt?
Was, wenn dein System einfach gelernt hat, sich zu schützen?
Vor Enttäuschung. Vor Ablehnung. Vor dem Gefühl, schon wieder falsch zu sein.
Gerade, wenn du neurodivergent bist – vielbegabt, hochsensibel, mit ADHS oder Autismus – dann brauchst du keine Standardziele. Du brauchst Tiefe. Resonanz. Bedeutung. Denn du kannst dich nicht zwingen. Du brauchst etwas, das dich berührt. Etwas, das dich aus der Mitte heraus zieht – nicht von außen drückt.
Wenn Ziele zu klein sind, bleibt alles stehen
Ich hatte immer große Träume. Aber irgendwann kamen die Zweifel, besonders durch die Stimmen im Außen.
„Das ist zu viel.“
„Das wird eh nichts.“
„Du willst immer zu hoch hinaus.“
Und irgendwann glaubte ich das. Fing an, kleinere Brötchen zu backen. Formulierte Ziele, die harmlos genug sind, um niemanden zu stören – aber auch zu blass, um mich wirklich zu bewegen.
Ein Beispiel? Nicht: „Ich will wieder mehr Sport machen.“
Sondern: „Ich will meine Lieblingsstrecke im Wald wieder durchlaufen können – ohne dass mir die Luft wegbleibt, körperlich und innerlich.“
Was dich bewegt, ist nie der Satz. Es ist das Bild dahinter. Das Gefühl. Die Sehnsucht.
Du brauchst ein Warum, das dich selbst erreicht
In meiner späteren Tätigkeit im Sportmanagement beobachtete ich bei einem Spiel, wie das Team gemeinsam ein fast verlorenes Spiel drehte – und war völlig fasziniert. Nicht nur vom sportlichen Können, sondern von etwas Tieferem: von der Energie, die entsteht, wenn Menschen ein gemeinsames Ziel haben. Von der Art, wie sich Teammitglieder gegenseitig tragen, pushen, motivieren – und zwar auf und neben dem Platz.
Damals habe ich zum ersten Mal bewusst gespürt, was Motivation wirklich bedeutet. Und dass es da eine Kraft gibt, die nicht mit Belohnung, Status oder Gehalt zu tun hat – sondern mit einem inneren Feuer. Mit Sinn. Mit Verbindung. Doch Teamziele allein reichen nicht. Jede:r Sportler:in hat eigene Ziele. Einen eigenen inneren Antrieb. Die einen wollen von Anfang an spielen. Die anderen nach einer schweren Verletzung endlich wieder Vertrauen in den eigenen Körper. Die dritten wollen aufsteigen, weiterkommen, einen Platz in der Nationalmannschaft. Sie verbindet ein gemeinsames Ziel. Doch der Grund, warum sie losgehen, ist intrinsisch. Er kommt aus dem Inneren.
Doch in den meisten Arbeitsstellen versuchen wir uns extrinsisch zu motivieren. Über mehr Gehalt, einen Titel, Statussymbole. Aber all das ist immer nur kurzzeitig relevant, weil die nächstgrößere Hürde immer schon wartet. Also geben wir uns nie zufrieden mit dem, was wir haben. Wir rennen immer schneller, springen immer höher und werden immer leerer. Denn wonach streben wir eigentlich? Ist es wirklich das nächstgrößere Auto? Wo wollen wir denn eigentlich ankommen?
Herauszufinden, was mich wirklich antreibt, warum ich morgens aufstehe und mich auf den Tag freue und mit vollem Tatendrang starte, war für mich der größte Schlüssel meiner heutigen, gelebten Leichtigkeit und Lebensfreude. Ich weiß einfach, wofür und auf einmal ergibt alles Sinn.
Du brauchst keine perfekte Methode – du brauchst ein Ziel, das dich ruft
Es gibt Tools, die dir helfen können, deine Ziele greifbarer zu machen. Eines der bekanntesten stammt aus dem Unternehmenskontext: die SMART-Methode.
SMART ist ein Akronym und steht für:
- Spezifisch: Das Ziel ist klar formuliert, nicht schwammig.
- Messbar: Du kannst Fortschritte nachvollziehen.
- Attraktiv / Achievable: Das Ziel ist realistisch, aber trotzdem motivierend.
- Relevant: Es passt zu deinem Leben, deinen Werten, deinem Kontext.
- Terminiert: Es hat einen Zeitrahmen – klar oder weich – der dir Orientierung gibt.
Ursprünglich stammt diese Methode aus dem Projektmanagement und der Unternehmensstrategie. Besonders in der Markenführung wird sie genutzt, um Ziele strukturiert zu formulieren.
Beispiel: Ein Unternehmen will „mehr Sichtbarkeit“. SMART formuliert heißt das: „Bis Dezember 2025 erhöhen wir unsere Markenbekanntheit bei Menschen zwischen 30 und 45 um 25 %, gemessen über Online-Umfragen in der DACH-Region.“
Das ist sinnvoll – wenn du weißt, wohin du willst, und ich nutze die Methode gerne, um Ziele verbindlich zu formulieren. Aber: Kein Tool der Welt ersetzt dein inneres Warum. Wenn das Ziel sich nicht nach dir anfühlt, bringt dir auch die klarste Methode keine Energie.
Dann bleibt es ein Plan – aber du folgst keinem Ruf.
Eine Einladung zur Erinnerung
Vielleicht möchtest du dir einen Moment Zeit nehmen und dich fragen:
- Wofür würdest du losgehen – auch wenn dich niemand dafür bezahlt?
- Was hast du dir irgendwann nicht mehr zugetraut – obwohl es einmal dein Herzenswunsch war?
- Welche Vision hast du heimlich noch nicht aufgegeben, auch wenn du sie nie laut ausgesprochen hast?
- Was müsste ein Ziel in dir auslösen, damit du dich wirklich auf den Weg machst?
Du musst heute noch nichts davon umsetzen. Aber du darfst es wieder fühlen. Denn manchmal reicht schon ein einziger Satz, ein einziges inneres Bild – und plötzlich spürst du dich wieder. Plötzlich ist da wieder dieser Funke. Und manchmal reicht dieser Funke, um loszugehen.
Fazit: Du brauchst keine besseren Pläne. Du brauchst ehrliche Träume.
Wenn du dich gerade leer fühlst, müde oder wie abgeschnitten von deinem inneren Antrieb – dann ist das kein persönliches Versagen.
Es ist ein Ruf.
Zurück zu dir.
Zurück zu dem, was du einmal wolltest.
Zu dem, was du dir irgendwann ausgeredet hast.
Zu dem Teil in dir, der nie falsch war – nur lange nicht gesehen wurde.
Wenn du willst, begleite ich dich dabei. Mit einem wertschätzenden Raum, in dem du dich wieder spürst, deine Sehnsüchte wieder wahrnimmst und deine Träume lebst. Hast du Lust herauszufinden, was deine Wahrheit ist und endlich dafür loszugehen? Dann vereinbare noch heute dein persönliches Kennenlerngespräch mit mir und wir schauen, was dein nächster – und vielleicht erster ehrlicher Schritt sein kann.
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